Mitarbeitendengespräch
Was sind Mitarbeitendengespräche?
Mitarbeitenden- oder Jahresgespräche werden in der Regel zwischen Vorgesetzen und nachgeordneten Mitarbeitenden geführt und gehen über die Routinekommunikation hinaus. Mitarbeitendengespräche bieten einen besonderen Raum für Feedback, Zielvereinbarungen und Entwicklungswünsche und können ggf. zur Konfliktlösung beitragen.
Mitarbeitendengespräche...
- ... finden zu regelmäßigen, geplanten Terminen (z.B. Beurteilungs-, Zielvereinbarungs- oder Fördergespräche) sowie anlassbezogen (z.B. Feedbackgespräche) statt.
- ... werden von der oder dem direkten disziplinarischen Vorgesetzten geführt und nur in Ausnahmefällen von der oder dem nächsthöheren Vorgesetzten.
- ... sind in der Regel Vier-Augen-Gespräche. Ggf. kann es in bestimmten Fällen (z.B. Gesprächen mit disziplinarischem Inhalt) ratsam sein, wenn eine weitere Person (z.B. Personalabteilung oder Betriebs-/Personalrat) zum Gespräch hinzugezogen wird.
- ... werden in Ruhe und ohne Unterbrechungen geführt. Daher sollten zuvor Termin und ein Ort festgesetzt werden. Die eigentliche Gesprächsdauer ist stark vom jeweiligen Anlass und den beteiligten Personen abhängig. Das Folgen eines vereinbarten Leitfadens und das Verfassen eines Protokolls kann hier hilfreich sein.
- ... sollen SMARTe Ziele für die Mitarbeitenden setzen. Nur so kann gewährleistet werden, dass er oder sie motiviert aus dem Gespräch hinausgeht.
Aufbau und Ablauf
1. Einleitung
- Stellen Sie den Gesprächsanlass und die Gesprächsziele vor.
- Konkretisieren Sie, wie im Gespräch vorgegangen wird.
- Bestimmen Sie einen Zeitrahmen für das Gespräch.
2. Der sachliche Kern
- Arbeiten Sie gemeinsam Unterschiede in den einzelnen Sichtweisen heraus.
- Schaffen Sie Lösungen, die für beide Gesprächspartnerinnen bzw. Gesprächspartner akzeptabel sind.
- Bringen Sie ausschließlich Ihre eigene Meinung deutlich zum Ausdruck.
- Achten Sie auf Sachlichkeit.
- Behalten Sie das Gesprächsziel im Auge.
- Sichern Sie Zwischenergebnisse.
3. Um den Gesprächsbedarf zu konkretisieren, kann die folgende Checkliste hilfreich sein:
- Hat die oder der Mitarbeitende alle Informationen, die zur Erfüllung der Arbeitsaufgabe benötigt werden, zur Verfügung?
- Wie sind frühere Gespräche mit dieser oder diesem Mitarbeitenden verlaufen?
- Sind zuvor Missverständnisse aufgetreten? Sind diese ausgeräumt?
- Sind Störfaktoren in der Zusammenarbeit aufgekommen, die beseitigt werden müssen?
- Lassen sich Leistungsdefizite und/oder Motivationsrückstände beobachten?
- Bei welchen Aspekten ist Zustimmung zu erwarten, wann Einwendungen?
- Zeigt sich die oder der Mitarbeitende motiviert, sich bedarfsbezogen weiterzubilden?
4. Abschluss
- Fassen Sie die wichtigsten Punkte kurz und prägnant zusammen.
- Halten Sie die Differenzen und die vereinbarten Kompromisse fest.
- Welche Gesprächsziele wurden erreicht?
- Welche Erkenntnisse konnten aus dem Gespräch gewonnen werden?
Mögliche Formen und Modelle, ein Mitarbeitendengespräch zu gestalten:
- 360°-Feedback
- Gespräch über Fragenkatalog
- Barcamp-Modell
Quelle und Leseempfehlung: osb, "Das Mitarbeitendengespräch als Führungsinstrument"